Kurpark in Schönsee: Wassertreten für die Seele
Unweit von unsere Pension Gaisthaler Hammer befindet sich der Schönseer Kurpark, der zum Verweilen und Entspannen einlädt. In der Ausgabe vom 17.08 des “Neuen Tags”, der regionalen Tageszeitung ist ein interessanter Artikel über die Erhohlungsmöglichkeiten im Schönseer Land erschienen:
Wie ein kleiner Balkon ragt das jüngste Bauwerk aus Lärchenholz in den See. Aus der Perspektive dieses Kunstwerks bekommt der Blick über den Schönseer Kurpark etwas Exklusives. Stattliche Ahornbäume und kräftige Erlen säumen das Ufer, wo Ruderboote mit Enten und Libellen um die Blicke der Spaziergänger buhlen. Wer einen gepflegten Rundweg ohne Steigung schätzt, ist hier richtig.
Der Kurpark von Schönsee ist eigentlich ein Relikt aus jener Zeit, als die Stadt den Status eines Luftkurorts beantragt hatte. Es reichte immerhin zum staatlich anerkannten Erholungsort, und die sanft gewundenen Wege werden längst auch von den Einheimischen geschätzt.
“Viele kommen durch diese grüne Lunge mit dem Rad in die Stadt und auch der bayerisch-böhmische Freundschaftsweg führt auf etwa zwei Kilometern die Radler hier auf der schönsten Strecke bis nach Dietersdorf”, berichten Bürgermeisterin Birgit Höcherl und Maria Rettinger von der örtlichen Tourist-Information. Zwischen 1989 und 1996 sind die insgesamt knapp vier Kilometer langen Kieswege rund um die beiden mitten in der Stadt liegenden Seen, Hahnen– und Keckenweiher, entstanden. Wer vom Rathaus aus in westlicher Richtung auf dem Pfad am See startet, ist gleich mitten im Zentrum des Kurparks, dort wo die Seebühne während der Sommermonate in regelmäßigen Abständen mit Kurkonzerten lockt. Wer sich erst für den weiteren Rundweg stärken muss, kann im Gasthaus “Drei Seerosen” bei Schmuggler-Salat oder Pascher-Brotzeit-Brettl Kräfte sammeln.
Dann dürfte auch der Abstecher hinauf über die 34 Stufen zur Woferl-Kapelle kein Problem sein. Das 1872 erbaute Kleinod reizt so manchen Einheimischen, die Faszination aus Kindertagen neu zu beleben. Denn wie ein großes Kommunionkind mit einem Kleid aus richtigem Stoff zeigt sich dort die Madonna mit ihren Jesuskind. Köpfe, Hände und Füße sind aus Holz geschnitzt und gut 400 Jahre alt.
Der Bau des Kirchleins geht auf Jakob Hechtl zurück. Er fand die Madonnenfigur auf dem Dachboden der Schönseer Pfarrkirche. Später erschien ihm der Überlieferung nach die Madonna im Traum und zeigte ihm den Platz für ihr späteres Domizil. Am östlichsten Punkt des Hahnenweihers, jenseits der Weidinger Straße passiert der Spaziergänger das Centrum Bavaria Bohemia. Das umgebaute Kommunbrauhaus ist nicht nur architektonisch interessant, es bietet auch Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen und die dort untergebracht Tourist-Information hält eine Fülle von Material über die gesamte Umgebung parat. Ab hier ziehen Ascha und der alte Mühlbach mit ihrem glasklaren Wasser und munteren Forellen die Blicke der Passanten auf sich. Malerische Bauerngärten wetteifern mit bunten Libellen um die Blicke der Vorbeigehenden, bevor das Areal am Wasserrad zum Verweilen einlädt.
Natur pur gibt es ein paar Schritte weiter: Die Ufer des Keckenweihers stehen als Biotop mit Verlandungszonen ganz hoch in der Gunst von Tieren und Pflanzen, die es feucht lieben. Anders als im westlichen Areal sind hier Hecht, Forelle und Karpfen vor Anglern sicher. Wer es selbst den Fischen gleichtun will, sollte das Moorbad nebenan aufsuchen. Vom Keckenweiher aus zweigt aber auch ein Weg zu einem der beiden Naturlehrpfade in Schönsee ab. Wem das zu viel ist, der kann an diesem Punkt kehrt machen und über die Nordufer von Seen und Bächen zurück zum Rathaus pilgern.